So oder so ähnlich sahen die Lehrerinnen aus. Und da interessiert mich natürlich, warum die immer nur mit Fräulein angeredet wurden. Fräulein!!?? Was ist das eigentlich? Wer wurde mit Fräulein angeredet?

Gut, die Lehrerin, aber warum?

Richtig ist: als Fräulein wurden alle unverheirateten Frauen, bzw. Mädchen angeredet. Sobald eine Frau geheiratet hatte, hieß sie dann Frau „Soundso“, so wie ihr Ehemann. 

Und warum kann ich wissen, dass eine Lehrerin immer ein Fräulein war? Woher wusste ich, dass sie unverheiratet war? Also jedenfalls nicht, weil sie keinen Ehering trug - nein eine Lehrerin durfte nicht heiraten. 

Wenn eine Lehrerin heiraten wollte, musste sie raus aus der Schule. Sie durfte dann keine Lehrerin mehr sein. 

      Männer haben behauptet, eine Frau die verheiratet sei, sei sittlich nicht in der Lage, Kinder zu unterrichten. Ich frage mich, wieso dann ein verheirateter Mann Kinder unterrichten durfte? Das war nicht logisch.

      Aber was war in Sachen Frauenrechte schon logisch: Frauen durften ohne Einwilligung des Mannes kein eigenes Bankkonto unterhalten. Auch wenn ein Frau arbeiten wollte, musste der Mann das genehmigen. Auch in Sachen Wahlrecht hatten die Frauen lange Zeit nichts zu sagen. In Deutschland immerhin seit 1918; aber die Schweiz führte das Wahlrecht erst 1971 ein und Portugal noch einmal 3 Jahre später, 1974.

 

Und wie erkannte man ein verheiratete Frau? (von meinen Besucherkindern kamen gerade da die witzigsten Antworten: Weil sie so glücklich aussahen; weil ein Mann neben ihr herlief; weil sie Kinder dabei hatten; weil sie einen Ehering trugen usw.)       

Also man erkannte eine verheiratete Frau, weil sie eine Haube tragen mussten. Und jetzt weiß auch jeder, was es bedeutetet „jemanden unter die Haube zu bringen“. Da wollte man die Tochter einfach nur verheiraten.

 

So sah Johann Peter Hasenclever Karl Arnold Kortums Lehrer Jobs

Noch ein Hinweis zu den Lehrkräften. Frauen im Lehrerberuf waren deutlich in der Unterzahl - meist waren es Männer, die den Beruf ausgeübt hatten. Der Lehrerberuf gehörte auch nicht zu den besonders angesehenen Berufen. Im 18. und 19. Jahrhundert war die Lehrerstelle oft auch nur eine Versorgungsstelle. Da kamen die Männer des Dorfes aus irgendwelchen kriegerischen Auseinandersetzungen zurück in ihr Dorf, waren vielleicht auch verletzt oder verstümmelt und so wies man ihnen, weil man sie versorgen musste, die Stelle des Lehrers zu. Damit hat er gleich eine Wohnung und ein Stück Garten, den er zum Überleben bewirtschaften konnte. So schaffte es in Bochum im Stadtteil Werne einmal ein ehemaliger Soldat in den Lehrerberuf, obwohl er weder lesen noch schreiben konnte. 

Das sollte sich 1872 ändern. Wie Peter Joerißen vom Schulmuseum Bergisch Gladbach in seiner Publikation "Das Schulmuseum - Ein Museumsführer" schrieb, "erließ der neue Kultusminister Adalbert Falk am 15. Oktober 1872 die 'Allgemeinen Bestimmungen, betreffend das Volksschule-, Präparaten- und Seminarwesen', die eine Neuorganisation der Volksschule und eine Anhebung der spärlichen Besoldung bringen sollte. Sie zielten nicht nur auf eine Neuorganisation der Volksschule, sondern auch auf eine Anhebung der spärlichen Besoldung, um den Lehrerberuf attraktiver zu machen. Die Besoldung war Aufgabe der Gemeinden, die sie je nach Finanzkraft unterschiedlich regelten. Lehre auf dem Land erhielten das vereinbarte Gehalt häufig nur zur Hälfte in barem Geld, die andere Hälfte wurde durch Naturalien - Vieh, Getreide - oder die Nutzung von Ackert- und Weideflächen entgolten.

Vor 1872 hatten noch 16500 Lehrer in Preußen ein Einkommen von unter 200 Talern (ca 150 EUR) jährlich. 1875 wurde ein neue Besoldungsordnung erlassen, die in den einzelnen Provinzen unterschiedlich geregelt war."

So stieg das Gehalt im Rheinland auf umgerechnet 400 bis 500 EUR. Dazu kam freies Wohnen, Holz zum Heizen und ein Garten. Ab 1909 wurde in Preußen ein einheitliches Grundgehalt gezahlt. Immerhin umgerechnet zwischen 700 bis 800 EUR. Eine Wohnung gehörte auch dazu und wenn der Lehrer ein weiters Amt bekleidete, eta als Organist tätig war, gab es weiter Zulagen.

Seit 1872 ist aber auch geregelt, das Lehrkräfte ihr Amt gewissenhaft führen mussten, wozu Schülerverzeichnisse gehörten, ein Zeugnisbuch, Versäumnislisten, das Strafbuch, Wochen- und Monatspläne des behandelten Unterrichtsstoffes und die Schulchronik. Aber auch Inventarlisten, Impflisten über die Impfungen der Schüler.

Kontrolliert wurde die Einhaltung all dieser Vorschriften durch Orts- oder Kreisschulinspektoren.

Und das war nicht alles. Peter Jörißen zitierte an anderer Stelle aus dem "Führer in das Amtsleben des jungen Volksschullehrers", dass der Volksschullehrer eine besondere Vorbildrolle hätte und eine Verpflichtung zur Vaterlandsliebe, die Brauchbarkeit für den Militärdienst nachweisen sollte. Der Volksschullehrer genoss nicht die hohe Wertschätzung eines akademisch ausgebildeten Studienrats und war oft über Nachrede ausgesetzt. Dementsprechend sollte sich der junge Volksschullehrer von unstandesgemäßigen Vergnügungen fernhalten: Kartenspiel, Jagd, Rauchen, der Konsum von Alkohol und das Tragen allzu modischer Kleidung, ja selbst das neumodische Fahren mit dem Fahrrad - all das war verpönt.

Aber was wurde dem jungen Volksschullehrer empfohlen: Nutzbringende und entspannende Freizeitbeschäftigungen wie Chorsingen, Spielen von Musikinstrumenten, das Zeichnen und Turnen, das Sammeln von Käfern und Schmetterlingen, die Beschäftigung mit der Botanik, um nur einiges zu nennen!

"Der junge Volksschullehrer sollte den Mittelweg gehen zwischen dem steifen Pedanten und dem ausgelassenen unreifen Kirmesburschen. Immer der Herr Lehrer bleiben, nicht auffallen!" 


Aber wie erging es einem Lehrer vor 220 Jahren hier in unserer Gegend. Gemeint ist das Ruhrgebiet, das damals einfach nur Westfalen war.

Ich habe dazu in meinen Unterlagen im Schulmuseum die jetzt folgende Geschichte von Wilhelm Rüter gefunden:

     Wilhelm Rüter war Lehrer, Rektor und Schulrat in Bochum und obendrein der Bochumer Schulgeschichte so zugetan, dass er sehr viel Zeit seines Lebens in Stadt-, Landes- und Schularchiven verbrachte, um das komplette Schulleben Bochums bzw. Westfalens zu erforschen und niederzuschreiben.Dabei fiel ihm auch das Tagebuch des 1733 in Remscheid-Bruch geborenen Lehrers Johann Peter Gumm in die Hände, der fast 30 Jahre lang die Jugend von Linden (heute Bochum-Linden) unterrichtete. Der eigenwillige Lebensweg dieses begabten Remscheiders regte ihn dazu an, nicht nur die Aufzeichnungen zu veröffentlichen, sondern diese durch allgemeine Betrachtungen über Wirken und Stellung eines Lehrers um 1800 zu erweitern, so dass uns hier eine hochinteressante sozial-kritische Studie zur Geschichte der Pädagogik des 19. Jahrhunderts vorgelegt wird.Dieser Artikel wurde in der Monatsbeilage des Remscheider Generalanzeigers unter dem Titel „Die Heimat spricht zu dir“,  im  November 1975 veröffentlicht. Die Beilage galt als Mitteilungsblatt des Bergischen Geschichtsvereins – Abteilung Remscheid:Wobei der Artikel Rüters da schon etwas älter war, versehen mit eine zweiten Überschrift: "Ein Lehrerleben vor 150 Jahren". Diesen Artikel von Rüter habe ich als Schulmuseumsinfo am 22.12.2008 herausgegeben.

         Wenn ich das heute (19.11.2022) übernehme, dann muss ich das aber tun mit der Überschrift: "Ein Lehrerleben vor 220 Jahren"

Peter Schneller

 

Wilhelm Rüter: "Der Weg zum Lehramt an den Haupt- und Kirchenschulen war in der Regel bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts traditionsgebunden. Nicht selten entstammten die Inhaber einer Schulstelle über mehrere Generationen der gleichen Familie wie in allen anderen Berufen. Auch die grundlegende Vorbildung für den Küster- und Schuldienst lag vor der Gehilfenzeit in väterlichen Händen. Der wachsende Bedarf an Schullehrern durch den starken pädagogischen Impuls des Pietismus und Philanthropismus im 18. Jahrhundert ließ auch Ausnahmen zu, die entweder aus innerer Berufung den Weg zum Lehramt suchten, wie noch bei dem vorgenannten Johann Peter Gumm dargestellt werden soll, oder wenn junge Pfarramtskandidaten sich übten im kirchlichen Nebenamt an sogenannten Vikarschulen. Denn die Schulen jener Zeit waren ein Bestandteil der allgemeinen Seelsorge. (W. Flitner)

Die Einbettung des Schulwesens in das allgemein gültige Sozialgefüge hatte den Vorteil, dass die Altersversorgung der Stelleninhaber gesichert war, weil die Schulen in der Regel autonome Einrichtungen der Kirchgemeinden und Bauernschaften waren und die Stelle mit ihren Schuläckern, Naturaleinkünften und dem dürftigen Schulstüber den Inhaber bis zu seinem Tode ernähren musste. 

Der ihm im hohen Alter notwendig zugeteilte Adjunkt (heute würden wir Praktikant sagen) lebte nach einem ausgehandelten Modus von den gleichen Einkünften und zugleich in der Hoffnung, einmal der ungeteilten Pfründe teilhaftig zu werden. 

Es war darum für alle Teile ein glücklicher Umstand, wenn der Stelleninhaber im Alter von dem eigenen Sohn adjunktiert (beerbt) werden konnte. In den meisten Fällen beschränkte sich der betagte Schulpatriarch dann auf den Küsterdienst als dem willkommenen Altenteil, der mit dem Schulamt verbunden war und bis  ins hohe Alter versehen werden konnte. So war der Beruf des Schullehrers auf seine Art in das patriarchalische, bäuerliche Leben der damaligen Zeit eingeordnet.

Das Rüstzeug für seinen Beruf erwarb sich der angehende Schulgehilfe schon früh durch die praktische Mithilfe in der Schulstube. Die überhöhten Kenntnisse für den Schulberuf erwarb er sich nebenher beim Pfarrer der Gemeinde, der ihm später auch ein Zeugnis über sein Wohlverhalten und seine Geeignetheit ausstellen musste. Zudem oblag dem Pfarrer die Aufsicht über die Schule seiner Gemeinde, und hatte somit ein gewichtiges Wort bei der Zukünftigen Anstellung mitzureden. 

 Nach seiner Konfirmation verließ er zu seiner weiteren praktischen Ausbildung die Schule seiner Heimatgemeinde und begab sich als Gehilfe zu einem benachbarten Kollegen. 

War es dem angehenden Schullehrer um eine gute Ausbildung zu tun, so wechselte er in gehörigen Zeitabständen von Schule zu Schule, bis er den Sprung wagen konnte als alleiniger Lehrer vorerst an eine nichtprivilegierte Neben- oder Bauernschaftsschule, um sich hier zu rüsten für die sehr begehrte Stelle an einer Kirchspielschule. Sie kam einer festen Anstellung gleich. Mit dieser Wahl verknüpft war die erste Prüfung durch den Subdelegaten des Kirchkreises oder durch den Generalinspektor der Synode. 

Die Prüfung war die Voraussetzung für das nun althergebrachte, und dem Kirchenrecht entnommene Anstellungsverfahren. Gemäß dem Collationsrecht, das zuerst zur Anwendung kam, das entweder der Patronatsherr der Schule inne hatte, wenn sie eine Stiftung des adeligen Grundherrn war, oder der Kirchenvorstand, wenn die Schule eine gemeindliche Gründung war, wurde der Bewerber unter drei „Subjekten“ zur Wahl in Vorschlag gebracht. War seine Wahl entschieden, so wurde ihm die Vocation (= Lehrauftrag) vom Kirchenvorstand, der in der Regel das alleinige Vocationsrecht besaß, durch förmliche Ausfertigung eines Berufsscheines mit allen Pflichten und Rechten erteilt. Die landesherrliche Bestätigung seiner Wahl, und damit die Sicherung seiner Anstellung und Rechte erfolgte dann abschließend durch das Konfirmations-Patent der weltlichen Behörde, für die Grafschaft Mark z.B. von der Regierung Cleve-Mark in Emmerich.

Nach glücklichem und ordnungsgemäßem Abschluss eines solch differenzierten Verfahrens gehörte fortan der Stelleninhaber zur Kategorie der privilegierten Lehrer. 

Er konnte gegebenenfalls den Schutz der weltlichen Behörde gegen Patron, Kirche und abgabesäumige Bauern für sich in Anspruch nehmen. 

Die Stellung des Lehrers in der Gemeinde war dadurch herausgehoben und nicht der Willkür, trotz vielfältiger Abhängigkeit, preisgegeben. Verblieb der Lehrer dagegen in seinem beruflichen Werdegang durch widrige Lebensumstände oder auch infolge geringer Begabung für den Lehrberuf an den zahlreichen Neben- oder Winkelschulen, so gehörte er zeitlebens zur Kategorie der „geduldeten“ oder nichtprivilegierten Lehrer. 

Dieser Gruppe war nicht selten ein hartes Los durch geringe Entlohnung und Unsicherheit der Anstellung beschieden. Sie übten dann meist im Neben- oder Hauptberuf ein Handwerk aus. Auch waren sie nicht selten der Missbilligung der Schulaufsicht, nach deren Einrichtung im hiesigen Grafschaftsbereich ab 1804, ausgesetzt. Ferner wurde ihr „Tun und Lassen“, besonders hinsichtlich der Annahme von Schülern, von den privilegierten Lehrern mit Argusaugen überwacht. 

Zur Rechtfertigung auch dieses Standes muss gesagt werden, dass er in einer Zeit, wo das Netz der ordentlichen Schulen noch weiträumig gespannt war und schlechte Wege den Besuch der Kirchspielschulen von Kindern aus abgelegenen Bauernschaften behinderte, zur Bildung und besseren Gesittung der Jugend nach Möglichkeit beigetragen hat.

Johann Peter Gumm, von dessen ungewöhnlichem Leben nun des Näheren berichtet werden soll, gehörte in seinen anfänglichen Lehrjahren zur Kategorie der geduldeten Lehrer. 

Es gelang ihm aber schon bald, vermöge seiner Geschicklichkeit und seines Fortbildungseifers, in den Stand der Kirchspiellehrer aufzurücken, zuerst in Königssteele und kurze Zeit später in Linden-Dahlhausen, heute zu Bochum gehörig. Die Auszüge aus seinem Lebenslauf vermitteln ein recht anschauliches Bild von seinem beruflichen Werdegang und dem späteren Übergang zum Lehrberuf, ohne traditionelle Bindung an diesen Beruf und aus freier Entscheidung. Seine eigene Darstellung macht uns bekannt mit den Lebensverhältnissen einer sicher recht begüterten Familie, die das Eisenhandwerk betreibt. Sie gewährt ferner Einblicke in die turbulenten Zeitumstände am Ende des 18. Jahrhunderts. 

Seine erste Lehrerstelle bezieht Johann Peter Gumm an einer Nebenschule im Muttental, zwischen Witten und Herbede gelegen. Diese Schule war von mehreren Gewerkenfamilien in dem kohlenreichen Tal für die eigenen und die Kinder der dort wohnhaften Bergleute errichtet worden.1)

In der Rückerinnerung auf sein arbeitsreiches Leben schreibt er in säuberlicher Handschrift2) den: „Lebenslauf des Schullehrers Johann Peter Gumm, seinen Kindern gewidmet“, der nun, um einige unwesentliche und allzu persönliche Auslassungen gekürzt, dargeboten werden soll. Wo es notwendig erschien, ist der Text der Aufzeichnung unterbrochen und erläutert worden."

 


Ein Lehrerleben vor 150 Jahren

Das außergewöhnliche Leben 

des Schullehrers Johann Peter Gumm 

 

„Im Jahre 1733, den 11. July, wurde ich im Kirchspiel Remscheid aufm Bruch von den christlichen Aeltern geboren. Mein Vater war Johannes Peter Gumm, die Mutter Maria Magdalena Haehs, beide aufm Bruch geboren. Bey der Hl. Taufe erhielt ich den Namen Johann Peter. Meine Taufzeugen waren: mein Vetter Peter Arnold Honsberger, jetzt Professor der Malerkunst in Emden; der Kaufmann Johann Peter Diedrich aus Remscheid; der Schenkwirth Bertram aus Remscheid; meines Vaters Schwester, die Ehefrau Casper Schmidt von Nirgenau; eine Nichte, die Kaufmannsfrau Müller von Bliedinghausen aus Remscheid 3).

Da ich nun nach Aussage meiner Mutter in den ersten Jahren sehr schwächlich gewesen, und deshalb zwei volle Jahre auf Händen und Füßen gekrochen, und erst mit fünf Jahren zum ausgehen gekommen.

Im Jahre 1780 wurde unser Vater nach langer Auszehrungskrankheit uns durch den Tod entrissen, und meine Mutter gebar einige Wochen nach seinem Tode, in traurigen Witwenstande, einen Sohn, den sie nebst 5 anderen Weisen zu versorgen hatte.

Mein ältester Bruder war damals 15 Jahre alt und verstand die Profession, die mein Vater als Eisenschmied getrieben, noch nicht vollständig und behielt deshalb einen Meisterknecht bey sich, der denselben noch anführen und zum Meister machen sollte. Da dieser aber ein närrischer Patron, und mein Bruder deshalb denselben nicht gehorchen wollte, so hatte meine Mutter nicht allein täglichen Verdruss, sondern auch, indem der besagte Knecht die Waare viel zu schwer machte, um sich für die Zukunft bey den Kaufleuten beliebt zu machen, noch den größten Schaden zu ertragen.“

Es wird nun die weitere Entwicklung der familiären Verhältnisse geschildert, die zur Wiederverheiratung der Mutter mit einem Schmiedegesellen führte.

„Da nun der Schwiegervater keinen Buchstaben lesen und schreiben konnte, so hatte derselbe, indem er die Fabrik mit vielen Knechten ins Große trieb, manchen Verdruss und Schaden zu ertragen.

Dieses reitzte ihn um so mehr, uns dem Schulunterrichte keine Stunde zu entziehen, und ließ es Schulgeld und übrige Sachen nicht im Mindesten fehlen, und lebte der Hoffnung, daß ich ihn nach vollendeten Schuljahren bey seiner Unwissenheit unterstützen sollte. Da ich Naturgabe zum Singen erhalten hatte, so war ich mit dem 12. Jahr größtenteils mit allen Kirchenmelodien bekannt, und habe deshalb als Schüler mehrere Leichen für meinen damaligen Lehrer eine halbe Stunde weit zu zum Grabe besungen.

Indem ich in den übrigen Kenntnissen auch nicht der Letzte war, und der damalige Lehrer Seeling mich äußerst liebte, so beredete derselbe meine Aeltern, daß sie mich zum Schulfach widmen möchten; dieses geschah, und er nahm mich gleich nach dem 12. Jahr als Gehülfen zu sich, und mußte Ihn bey der großen Anzahl von Schülern in der Tagesschule unterstützen, die übrigen Stunden des Tages von Morgens 6 bis Abends 8 hatte ich größtenteils für mich zum Lernen.

Da ich aber ein wahrer Augapfel  des Lehrers war, so ließ mir derselbe den Zügel zu weit, welches mir damals als einem Flüchtlinge wohl gefiel, allein, ich machte deshalb keine großen Fortschritte. Und im Spielen blieb ich weit zurück, indem der Lehrer darin nicht die wahren Anfangsgründe kannte, und die Sache wurde mir deshalb so halb zum Ekel. Sobald wie mein Stiefvater dieses merkte, so suchte mich derselbe nach 2 Jahren zu bereden, daß ich mich zur Schmiedearbeit qualificieren sollte, und stellte mir das so vergnüglich vor, daß er mich zugleich willig hatte.“

Durch den Einfluss seines Paten kam er aber nicht in die väterliche Fabrik, sondern als Kaufmannslehrling in das „Comtoir“ seines Paten. „Hier war ich zwei Jahre und hatte ein sehr vergnügtes Leben“

Anschließend führte Peter Gumm die kaufmännischen Geschäfte seines Vaters und verhandelte mit den Abnehmern. Er heiratete mit 20 Jahren und hatte dann im elterlichen Hause ein schweres Leben zu ertragen.

„Kurz und gut, die sclavische Behandlung ging so weit, daß wir beide wünschten, wie die damaligen geplagten Äegypter, bald ausgeführt zu werden, entschlossen uns deshalb auch steif und fest, die Reise nach Amerika anzutreten.“

Dieser Plan wurde aber von seiner Mutter vereitelt. Durch die französische Revolution war eine allgemeine Stockung in der Fabrikation und im Handel entstanden, die zu einer Teuerung im Bergischen Lande führte. 

   Peter Gumm legte sich, durch die Not bedingt, auf den Schmuggel von Lebensmitteln (vor allem Brot) aus dem Preußischen ins Bergische und hatte daran eine beachtliche Gewinnspanne. Die Zeiten wurden mit dem Einmarsch des Marschal Ney sehr unruhig, so dass sich Schrecken und Angst unter der Bevölkerung verbreitete.

„Gerade in dem Zeitpunkt erhielt ich unvermutet von einem namens Fleischmann – der ein Nachbar von mir – damals als Lehrer zu den Voßhöfen in der Oberwengernschen Gemeinde angestellt, dessen Kenntnisse mir beim Abgange von uns bekannt, wo ich mich nicht allein gut mit messen konnte, sondern ihn in manchem Fach übertraf – einen unvermuteten Brief, dessen Hauptinhalt dahin ging, daß, wenn ich jetzt in schlechter Zeit, noch Lust bezeitigte, Lehrer zu werden – so möchte ich Ihn den nächsten Samstag  persönlich besuchen.

Unter einem Vorwand, ohne Eltern und Frau von seiner Reise und Absicht in Kenntnis zu setzen, machte sich Peter Gumm auf den Weg nach Voßhöfen. Er war sehr angetan von dem Empfang und der Gegend nach seinen „dürren Jahren“: 

     „Die freundliche Aufnahme und Behandlung dieser Menschen machte mir die dortige Gegend, die zwar rauh zwischen Büschen und Bergen lag, zu einem halben Paradies. . … so fand ich auch bei allen alte Redlichkeit und Treue, und ließen uns bis in die späte Nacht nicht zur Ruhe. 

Nun marschierten wir am Sonntagmorgen nach Gedern (hinter Wetter gelegen), kehrten dort bei einem großen Schulzen ein. Obschon der Schulze nach Ende zur Kirche war, so wurden wir doch von dessen Frau und Kindern so edel behandelt und aufgewirthet, daß uns die Zeit nicht lang wurde. Um ein Uhr kam der Schulze zurück, und als derselbe erfuhr, dass ich wohl Lust bezeigte, Ihr künftiger Lehrer zu werden, so war derselbe gleich so für mich eingenommen, daß er mich mit Geld (der übliche Handtaler; d. V.) zu der Annahme dieser Stelle zwingen wollte, und machte mir die Berechnung, daß ich außer freier Kost und Logis es jährlich bei 80 Taler bringen konnte. Dieses war für einen Anfänger ein bedeutendes Salair, allein, da dieser Ort aber von der Ruhr und Ardey eingeschlossen war, so daß ich keine Aussicht hatte – indem ich nicht schiffen konnte, und welches auch öfter durch Eis und großen Wasser nicht gehen konnte -  daß ich mich täglich außer der Schule zu andern geschickten Lehrern begeben konnte, um mich weiter zu üben, warum es mir am meisten gehen mußte.

Peter Gumm trat die Stelle nicht an, da sie ihm zu wenig Gelegenheit zur Weiterbildung bot, machte sich nun weiter auf den Weg nach Wengern und kehrte dort mit seinem Kollegen Fleischmann in einer Gastwirtschaft ein, um sich zu stärken. 

Bei der Erörterung seiner Absichten unter den Gästen bot sich eine neue Gelegenheit, eine Stelle anzutreten.

„Dieses bemerkte ein Schichtmeister nahméns Diederich Schulte, der damals als Schichtmeister zu Berghausen angestellt war. Dieser machte mir dies Anerbieten, wenn ich Lust hätte, bei guten honetten Leuten, und einem ansehnlichen Salair angestellt zu werden, so möchte ich morgen früh um 6 Uhr an seinem Haus seyn, alsdann wollte er mich an Ort und Stelle bringen und recommandiren. 

Ich war also den anderen Morgen prompt um besagte Zeit an dem Hause des Schichtmeisters, und spazierte mit demselben nach Berghausen, wo mich der am mittelsten Berghaus ohne etwas zu sagen, bey das große Feuer zum niedersetzen, und mit dem Fortgehen bemerkte, daß er gleich wieder bei mir wäre. . . . Es währte nicht lange, so kam der Schulte mit den beiden Interessenten Oberste und Niederste Berghaus an, und nun wurde von der Sache ernsthaft gesprochen.“

Es stellte sich nun im Gespräch heraus, dass einer der Berghaus etwas gegen die Remscheider hatte, „daß sie ihm allzu wild wären“. Der Schichtmeister gab dann den Ausschlag durch seine Bemerkung, „daß dort nicht alle Menschen eines Sinns und einer Natur wären“ und sich einfach für ihn verbürgte. Peter Gumm macht sich für Kost und Logis und 50 Taler im halben Jahr für 6 Monate fest (wie er sagt). Nach vier Wochen, um Martini, trat er dort seinen Dienst an. 

    Der Leser wird schon bemerkt haben, dass es sich bei dieser Stelle um eine nicht-privilegierte Winkelschule handelte, wie sie allenthalben in den Bauernschaften neben den Kirchspielschulen existierten. Diese haben aber eine nicht minder segensreiche Tätigkeit für die Hebung der Volksbildung entfaltet. 

Es waren nicht selten die Stellen der sogenannten Lehramtsanwärter, die dann langsam, durch zähe Weiterbildung, sich zu den Stellen an einer Hauptschule emporarbeiteten. So war es auch im Leben des Peter Gumm.

Bei seiner Heimkehr nach Remscheid gab er den Angehörigen seine Absicht kund, wurde jedoch sehr bedrängt, die unsichere Zukunft aufzugeben. Er wurde aber nicht wankelmütig und sehnte den Tag der Abreise herbei, die er ohne seine Frau vorerst allein antrat. 

„Als nun der Tag zur Abreise herankam, war ich recht munter und froh, und es war mir so, als wenn mir wirklich eine bessere Zukunft geahndet, und ließ deshalb beim Abschied nicht eine einzige Träne fallen. Bei der Ankunft am Mittelsten Berghausen wurde ich mit meinen Trägern, welche mir Kleidungsstücke und Bücher getragen, so aufgenommen, daß es den Trägern rührend war, mich wieder zu verlassen.“

Aus den weiteren Ausführungen ist zu entnehmen, dass es eine Wanderschule vom Mittelsten, Niedersten zum Obersten Berghaus war und Peter Gumm auch jeweils dort für 14 Tage Quartier nehmen musste. „Es läßt sich leicht denken, daß ich die ersten Tage bei einer Anzahl von 10 - 12 Schülern, und allerhand Gedanken, die mir für die Zukunft einfielen, sehr melancholisch waren . . . “ 

Peter Gumm verstand es aber, sich der Zuneigung der Bauern zu vergewissern und entwickelte die kleine Schule zur allseitigen Zufriedenheit.

„. . . ohne mich zu schmeicheln, machte ich mich bei allen beliebt, die mich hatten kennengelernt, und es währte nicht lange, so hatte ich aus Herbede und der Umgegend eine Anzahl von 75 Schülern zu unterrichten. 

Die Behandlung, die ich dort genoss, machte mir das Leben zu einem wahren Paradies; denn wo ich nur außer der Schule hinspazierte, fand ich Achtung und Vergnügen.“

Es gefiel dem Lehrer Gumm so gut in seiner Stelle, dass er nach einiger Zeit seine Frau nachholte und sich häuslich niederließ. 

„Als nun das Frühjahr herankam, wurde für uns ein großes Stück mit Witzbohnen in den Garten, und ein Stück Kartoffeln ins Feld gesetzt. Ich hatte mich um weitere Übung mit allen umliegenden Lehrern in Bekanntschaft gesetzt, kaufte auch damals in Remscheid ein Klavier für 12 Taler. Da ich aber hierzu anders keine Gelegenheit haben konnte, so sprach ich mit dem alten Lehrer Brinkmann in Herbede, daß ich mich im Choral etwas unterrichtete, da derselbe aber kein Klavier hatte, so mußte ich solches auf die Schultern nehmen dorthin, und habe mehreremahlen dasselbe hin und her getragen. 

Nun erhielt ich grade gegen Abend vor Pfingsten in Herbede beim damaligen Obersteiger Schröder einen Brief vom Prediger Base in Königssteele.“

Hier endet ganz plötzlich die eigenhändige Lebensbeschreibung des Peter Gumm. Aus weiteren Unterlagen ist uns bekannt, dass er vor seinem Dienstantritt in Linden Lehrer in Königssteele war. In die Küster- und Lehrerstelle an der Kirchspielschule in Linden war Johann Peter Gumm nach dem Tode seines Vorgängers Heinrich Petersen 1798 gewählt worden.

Es schien eine einträgliche Stelle zu sein, denn zwei Söhne des Vorgängers hatten Theologie studiert 4)

Wie in der Einleitung dargestellt ist, trat Gumm nun als Lehrer an einer Kirchspielschule zu dem Schulunterhaltungsträger, dem Kirchenvorstand, in ein ordentliches Rechtsverhältnis, das ihm eine relativ feste Anstellung sicherte. 

Entsprechend dem differenzierten und umständlichen Wahl- und Anstellungsverfahren wurde ihm mit dem letztgültigen Berufungsschein, ausgefertigt am 27. Oktober 1801, die Confirmatio (= Rechtliche Sicherung) der Landesbehörde (= Regierung Cleve Mark) mit folgenden Worten im Nachsatz zu seinen Rechten und Pflichten bestätigt. 

„Vorstehendes ist vom gegenwärtigen Consistorio auf allerhöchsten Befehl von der königlichen Landes-Regierung, welche dem jetzigen Johann Peter Gumm ex jure devoluto (= von Rechtswegen als Nachfolger) die Schullehrstelle konferiert hat – gewissenhaft, und dem Gumm zur Nachricht, und genauesten Befolgung eingehändigt werden.“ 5) 

Nun war Johann Peter Gumm in den Stand der privilegierten Lehrer aufgerückt und mochte mit einer gewissen Befriedigung auf seinen bisherigen Lebenswandel zurückschauen. Das ersehnte Ziel war ihm nicht in den Schoß gefallen.

Nach seinen Aufzeichnungen sind ihm Fleiß und eine gewissenhafte Berufsauffassung nicht abzusprechen. Ferner muss er über eine natürliche Lehrbegabung und über die damals geforderten Kenntnisse verfügt haben, sonst hätte man ihm nicht im Alter von 25 Jahren die Leitung einer Kirchspielschule mit den vielen vielfältigen Aufgaben des niederen Kirchendienstes anvertraut. 

Wenn es auch nicht in der Absicht liegt, das Thema der Arbeit, über die Selbstdarstellung des Lehrers hinaus auf sein weiters Leben auszuweiten, so sollen zur Abrundung seiner Autobiographie noch einige Züge seines Lebensbildes hinzugefügt werden, die seine Standhaftigkeit und kompromisslose Haltung gegenüber der örtlichen Schulobrigkeit und den abgabenpflichtigen Eingesessenen unter Beweis stellen, wenn es galt, einem schulfeindlichen Schlendrian entgegenzutreten. 

So scheute er sich nicht, 1810 in einer mehrseitigen Eingabe an den Präfekten des Ruhrdepartements über den säumigen Schulvorstand, Pfarrer und Consistoriale, Klage zu führen.6)  Auch verurteilte er in scharfen Worten den Natural-Empfang wegen folgender nachteiliger Eigenschaften: „erstens tiefe Erniederung“ des Empfängers und „zweitens: unsichere Einnahmen, bei kleinen Bissen und Brocken, die im Grunde keinen Wert haben.“ 

Ferner musste er sich bei der Einziehung des Schulstübers von Haus zu Haus „ . . . harte Abweisungen gefallen lassen, Rückstände leiden, die ich nicht leiden kann und grobe Worte mit nach Hause nehmen.“ 

Diese Behandlungsweisen trafen ihn empfindlich in seinem Stolz und in seiner Ehre als Erzieher. In folgenden Worten bringt er seine Empfindungen zum Ausdruck: 

„Bei allen diesen vielen Widerwärtigkeiten, die mich tief erniedrigen, die Achtung meiner Schüler zu vermindern, habe ich dennoch nicht soviel, daß ich mich und meine Familie nähren und bekleiden kann“.

Abschließend fügt er aus seinem natürlichen Selbstbewusstsein und seiner eigenen Wertschätzung hinzu, - „daß ich nebst hinlänglichen Kenntnissen, die ich besitze, auch meine Pflicht tue, mögen meine Obern mir nach Pflicht bezeugen.“ 7) 

Diese sichere Wertschätzung seiner Kenntnisse muss nach dem überlieferten Urteil späterer Zeitgenossen durchaus berechtigt gewesen sein. 

Nach der Darstellung des Rektors Brandt (von 1890 – 1926 Lehrer und Rektor in Linden-Dahlhausen) in seiner Schulchronik, dem wahrscheinlich weitere Quellen, mündlicher und schriftlicher Art, zur Verfügung standen, muss der „alte Gumm“ ein vorzüglicher Rechenmeister gewesen sein, dem z. B. die Logarithmen bekannt waren. 

Den sonst dürftigen Elementarunterricht hatte er durch die Fächer Geschichte, Geographie und Raumlehre erweitert. 

Auch verbannte er aus seiner Schule das Sinnlose und sinnwidrige „Aktenlesen“. Es war damals üblich, dass der Lehrer aus Mangel an Lehrstoff alte Akten, gleich welcher Herkunft, zu Übungszwecken mit in die Schule brachte. 

Sein Lieblingsfach war Musik. Er spielt Klavier (siehe Lebensbeschreibung) und förderte mit besonderer Hingabe den Schul- und Kirchengesang.

Johann Peter Gumm hatte auch eine kleine methodische Abschrift verfasst über – Gründliche Anweisung nach der Berliner Methode auf Teutschen Schulen zu informieren -. 

Sie umfasst 48 Seiten und war für den Privatgebrauch mit der Hand geschrieben worden. Rektor Brandt, dem das Manuskript wahrscheinlich noch vorgelegen hat (es ist heute leider nicht mehr auffindbar), gibt in seiner Schulchronik folgende methodische Anweisung zum Einprägen der Buchstaben in Auszügen wieder. 

„Man male diese Buchstaben recht groß mit Farbe auf einen Zettel und gebe jedem Kinde (Lernanfänger) täglich einen Buchstaben mit nach Hause zum Behalten; lasse die Kinder am anderen Morgen ans Pult kommen und frage, ob sie ihren Buchstaben auch noch wüssten. Hat ihn der Schüler gut behalten, so kann man ihm zwei andere Buchstaben mitgeben und etwa dazu sagen: „Siehe, das hast du gut gemacht, fahre so fort, dann hat dich Gott lieb, und Vater und Mutter haben Freude an dir.“  8) 

Gegenüber dem sinnlosen Nachplappern und der damaligen Einprägungsmethode mit dem Stock war die Gemüt ansprechende Methode des Erstleseunterrichts des alten Gumm sicher sehr fortschrittlich.

Wegen beginnender Altersschwäche und einer schweren Erkrankung wurde ihm 1827 sein Sohn Johann Wilhelm Gumm als Adjunkt in seinem Amte beigegeben. Er hatte gleichfalls kein Lehrerseminar besucht und seine praktische Ausbildung zuerst bei seinem Vater und dann bei benachbarten Kollegen erfahren. Er war bis 1865 an der Lindener Schule tätig, bis 1851 als alleiniger Lehrer.

 

Anmerkungen und Quellen

 

  1. Über das Muttental bei Witten und über die Gewerkenfamilie Berghaus informiert das Nähere die Arbeit von Werner Tiggemann. Das Muttental bei Witten; abgedruckt in der Zeitschrift „Der Anschnitt“, 17. Jahrgang, Heft 1, Verlag Glückauf, Essen.
  2. Das Manuskript wurde dem Verfasser freundlicherweise von der Familie Strote in Bochum-Linden, Nachkommen des Lehrers Peter Gumm, zur Verfügung gestellt.
  3. Nach dem Eintrag in den Taufregistern des Evang. Pfarramtes Remscheid ist Johann Peter Gumm am 23. Juli getauft. Seine Eltern waren Johannes Peter Gumm und Maria Magdalena Ibach; Taufzeugen: Johann Peter Diederichs, Peter Arnold Honsberg, Katharina Margaretha Schmidt und die Ehefrau eines Gottfried Frantzen. – Im Jahre 1831 lebten auf dem Bruch noch zwei Neffen von Johann Peter, nämlich Gottlieb (geb. 1795) und Karl (geb. 1801), die beiden ebenfalls als Kleinschmiede tätig waren. Die Familie Gumm ist auch heute noch in Remscheid ansässig. (Dr. Lorenz)
  4. Es handelt sich um den Lehrer Heinrich Petersen, der die Schulstelle in Linden von 1758 bis zu seinem Tode 1797 innehatte. Aus erster Ehe entstammt der spätere Prediger und Schulkommissar Carl Friedrich Petersen, geb. 1773. Er gründete die Weitmarer - Schullehrergesellschaft und ist auch sonst als Heimatschriftsteller hervorgetreten. Der Sohn aus zweiter Ehe war Johann Daniel Petersen, geb. 1782. Er studierte gleichfalls Theologie und war später Prediger in Wengern bei Wetter. Er hat eine Erdbeschreibung für den Schulunterricht verfasst.
  5. Staatsarchiv Münster – Akte Großherzogtum Berg, Gruppe A 2, No 258.
  6. ebenda
  7. ebenda
  8. Entnommen der Schulchronik der Evangelischen Volksschule Dr. C. Otto-Straße 112 in Bochum Dahlhausen. Die Eintragungen sind von dem Rektor Brandt (1890-1926) erfolgt.